Dogscooter bis 1000 Euro - was muß ich beim Kauf eines Dogscooters beachten

Was ist ein Dogscooter ?

Seit weit über 10 Jahren trainieren wir nun schon Schlittenhunde – genau genommen Siberian Huskies – und da diese nun zum Großteil in Rente sind, nutzen wir die Zeit und möchten dir hier unsere Erfahrungen niederschreiben.
Dieses Mal geht es um das Thema Dogscooter und was wichtig wäre zu wissen, damit du in der Lage bist, dir selbst Gedanken über diesen Hunderoller zu machen – falls du dir mal einen Dogscooter kaufen möchtest.

Wir haben unsere Hunde (als sie noch jung und spritzig waren) immer auf lange Distanz trainiert, weil es nun mal ihrem Wesen entspricht und die Anzahl (wir waren im Schnitt mit 12 Hunden im Gespann unterwegs) der Hunde es hergegeben hatte. So war eine Trainingseinheit schon locker 4 bis 6 Stunden – je nach Außen-Temperatur – wodurch Distanzen zwischen 40 und 80 km zu Stande kamen.

Dies bedeutet wiederum: wir waren viele Stunden draußen auf dem Trail & konnten dort sehr viel Erfahrung sammeln – auch natürlich was gute / schlechte Ausrüstung angeht und welche sich absolut nicht eignet oder Nachteile bietet.

Welcher Dogscooter passt zu mir ?

Wir können hier natürlich nicht auf deine Vorlieben und Bedürfnisse eingehen – das musst du schon selbst wissen.

Es ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass ein Dogscooter für bis zu 2 Hunde geeignet ist.
Alles was darüber hinaus geht, möchten wir dir nicht empfehlen – so cool deine Hunde und du auch sind.
Klar – es gibt da draußen auch Leute, die mit 4 Hunden am Fahrrad unterwegs sind. Und wir müssen sagen: das sieht super aus und funktioniert auch richtig gut. Dennoch wäre es für uns persönlich zu gefährlich und das Risiko für Mensch als auch Hund samt Umgebung zu groß. Wir wissen, was ein Hund für Kräfte entwickeln kann wenn er wirklich irgendwohin möchte. Und dies multipliziert mit der Gesamt-Hundeanzahl, welche du am Scooter befestigen möchtest: Sehr mutig.
Die “Moment-Kraft” – die Kraft, welche ein Husky mal kurz mobilisieren kann – liegt beim 9-fachen seines Körpergewichts!
25 kg x 9 = 225 kg Zugkraft pro Hund, die mal kurz bewegt werden kann – bei einem kleinem Huskymädel. Unsere Rüden wiegen 30 kg !
Wichtig zu wissen: Dies ist natürlich keine Dauerleistung !

Welcher Dogscooter ist der Beste ?

Diese Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten – sorry !

Wir möchten dir allerdings aufzeigen, welche Dinge unverzichtbar an so einem Hunderoller sind. So kannst du schon mal aussieben, welche Scooter für dich in Frage kommen und welche nicht.

Wichtig ist, auch wenn es manchmal schwer fällt: wenn du Kompromisse eingehst beim Kauf, wird es im Nachhinein teuer. Oder anders ausgedrückt: Wer billig kauft,  kauft doppelt und somit wird es teurer, als wenn du gleich etwas Richtiges gekauft hättest.

Wir sind schon einige Scooter-Modelle gefahren, da wurde uns Himmelangst und wir waren wirklich froh, dass unsere Hunde super auf die Kommandos hören und gelernt haben Mitzudenken, um Situationen besser einschätzen zu können.

Was muss ich beim Kauf eines Dogscooters beachten ?

Bremsen:
Als erstes möchten wir auf die Bremsen eingehen. 
Die Bremsen sind die Bauteile, welche permanent am Arbeiten sind. Da können die Hunde noch so gut hören: du benötigst einfach sehr hochwertige Bremsen.
Es gibt viele Möglichkeiten verschiedenster Bremsen – ein Dogscooter sollte aber Scheibenbremsen haben, am besten gleich hydraulische Scheibenbremsen!

Warum ?
Hydraulische Scheibenbremsen können nicht einfrieren im Vergleich zu Scheibenbremsen mit Bowdenzug. Wir sprechen da aus Erfahrung und wir  (= die Hunde und wir Zweibeiner) hatten eine Menge Schutzengel… 
Kurz – wir waren bei Plusgraden und Nässe losgefahren und gegen Abend wurden daraus Minusgrade.
Es ging bergab und die Hunde kannten das Kommando “Halt!” noch nicht – bisher konnten wir sie mit den Bremsen zum Stehen bringen. Ja, dann hat sich ein Bowdenzug nach dem anderen verabschiedet und der Abstieg wurde auf einmal unkontrolliert – nicht schön …
Wir hatten 10 Hunde (es waren das Anfangsjahr ohne Erfahrung) am Trainingswagen und dieser hatte 4 Trommelbremsen (auch so ein Mist, was nicht an einen Hundetrainigswagen gehört), welche mit Bowdenzügen bedient wurden. Bergab und ein Hase vorm Gespann: da kannst du dir vorstellen, was hier los ist.
Wenn du glaubst, dass der Leithund das Gespann schon zum Stehen bringt – auch wenn er es wollte – er hat keine Chance gegen das restliche Gespann… – durften wir einmal beobachten, da waren wir allerdings mit dem Schlitten unterwegs.

Hydraulische Bremsen lassen sich viel leichter und somit auch ganz fein bedienen. Wir haben ja nicht den Widerstand vom Bowdenzug mit zu überwinden. Außerdem werden die Finger nicht so schnell müde, da wir ja die ganze Zeit bremsen müssen, um die Leine straff zu halten.

Warum ist eine Scheibenbremse so wichtig?

Die Bremsen werden eigentlich die ganze Zeit bedient, selbst dann manchmal, wenn es bergauf geht.
Sie schleift immer ein wenig mit, so bleibt die Haupt-Leine leicht straff und die Hunde können sich besser reinlegen. Außerdem schwingt die Leine nicht, denn das nervt die Hunde auch auf Dauer.
Für das richtige Bremsen benötigt man sehr viel Gefühl, denn es darf ja auch nicht zu viel Bremskraft eingesetzt werden, damit die Hunde nicht sinnlos zu viel ziehen müssen.
D.h. die Bremsen werden sehr heiß und selbst da müssen sie noch richtig bremsen und nicht anfangen zu schmieren, auch nicht bei Nässe!

Wir durften einmal einen Dogscooter fahren, welcher sehr billig & einfach war:
Dieser hatte Felgenbremsen. Wir hatten gar nicht die Möglichkeit, die Bremswirkung richtig zu dosieren.
Zum einen weil diese mit einem Bowdenzug zu bedienen waren und zum anderen liefen die Räder unrund. Sie hatten eine so genannete 8, sie eierten herum.
Dadurch hatten wir eine klitzel-kleine Bremswirkung und dann wieder nicht – das war ein Geruckel… Wenn wir stärker bremsen mussten, haben dann die Räder sofort blockiert.
Die Gummis von den Felgenbremsen sind so schnell runter, dass wir diese immer wieder wechseln mussten.

Ein weiterer Vorteil von hydraulischen Scheibenbremsen ist: der Druckpunkt ist immer derselbe und wir müssen diesen nicht immer wieder nachstellen. Das passiert automatisch.

Trittbrett:

Das Trittbrett ist der Teil des Dogscooters, auf dem du die ganze Zeit stehst.
Von daher ist es wichtig, dass dieses besonders geschaffen ist, um auch längere Zeit darauf stehen zu können.
Rutschfest muss es sein, denn wenn du einfach mal vom Hunderoller rutschst kann dies sehr unangenehm für dich werden. 

Das Trittbrett muss auch groß genug sein, dass du bequem stehen kannst.
Nässe, Dreck und Schlamm müssen leicht durch das Trittbrett fallen können – aber klar gibt es da auch Grenzen.

Wir waren einmal bei nassem Schnee mit dem Traingswagen unterwegs (für den Schlitten war es noch zu wenig weiße Pracht). Der Trainigswagen hatte super Trittbretter, dennoch kamen diese nun an ihre Grenzen: Der nasse Schnee hatte sich auf dem Trittbrett gesammelt, wurde immer höher, und irgendwann rutscht man eben runter. Das hieß: ein paar hundert Meter fahren, um dann hoffentlich noch rechtzeitig den Schnee vom Trittbrett zu kratzen.

Es gibt wirklich Roller auf dem Markt, welche als Dogscooter verkauft werden, die nur ein einfaches Blech als Trittbrett haben. Dieses Blech hat nicht einmal ein Profil oder Noppen, welche den Stand sicherer gestalten.
Lasse davon bitte die Hände, auch wenn der Rest vom Scooter perfekt ist.

Bikeantenne:

Die Bikeantenne ist ein flexibler Draht, welche die Zugleine deiner Hunde / deines Hundes von dem Vorderrad des Scooters fern hält – so dass sich die Zugleine nicht gleich darin verwickelt.
Damit diese an deinem Scooter befestigt werden kann, benöigt dein Hunderoller die passende Aufnahme.
Wir haben auch Adapter im Angebot, aber besser wäre es, wenn gleich ab Werk die passende Bikeantenne montiert wurde.

Öse für die Zugleine

Das Gleiche gilt für die Befestigung der Zugleine, welche deinen Dogscooter mit deinem Hund verbindet.
Bei einem guten Dogscooter ist im Rahmen die passende Öse verbaut. Durch diese kannst du dann deine Zugleine durch-schlaufen.
Klar kannst du diese auch direkt am Rahmen einschlaufen, aber wir mögen da keine Kompromisse eingehen.
Oft gibt es keine geeignete Stelle dafür und dann wird die Leine um die Lenker-Säule geschlauft usw..
Warum, wenn es schon fertige Systeme gibt ? Es geht hier um die Sichheit deines Hundes (diese Verantwortung vergessen die Leute sehr gern ! ) und die Sicherheit von dir. Übrigens du bist nicht allein da draußen – d.h. dass eventuell auch noch Unschuldige (egal ob Zwei- oder Vierbeiner) mit hinein gezogen werden, wenn etwas schieft geht!

Ein paar Dinge, welche nicht ganz so wichtig sind, aber schön, dass es sie gibt:

Jetzt kommen ein paar Dinge, welche angenehm sind und bei denen du selbst wissen musst ob du sie benötigst.

Federung:

Wir bieten nur Scooter an, welche eine Vorderrad-Federung haben. Es is mittlerweile ein gängiges Tool, was den Preis nicht sonderlich nach oben treibt und dennoch angenehm ist.
Wenn du schon mal eine gefühlte Ewigkeit auf einer gefrohrenen Traktorspur fahren musstest, dann wünschst du dir mehr als alles andere eine Federung. Denn diese Vibrationen gehen in Mark und Bein und auch in den Kopf und das tut dir ziemlich weh, während die Hunde freudig vor sich hin laufen.
Wir geben zu, dass vielleicht nicht jeder solche Erfahrungen macht mit sehr unangenehmen Bodenbeschaffenheiten und es daher vielleicht bei euch gar nicht wirklich all zu oft vorkommt.
Dennoch haben die Wege Unebenheiten: Löcher, es liegt ein Ast rum über den du drüber rumpelst usw. – es ist im Großen und Ganzen ein schöneres Fahren, wenn die Stöße abgefangen werden.

Schutzbleche:

Schutzbleche halten den Dreck und Schlamm von dir aber auch von deinem Scooter fern.

Gerade das vordere Schutzblech halten wir für mehr als empfehlenswert.
Bedenke, dass durch das grobe Reifenprofil immer mal wieder Steinchen hochgeschleudert werden. Diese tun nicht nur weh, sondern können deine Augen ernsthaft verletzen.
Aus diesem Grund sind wir fast immer mit Brille gefahren – in der Nacht dann mit Klarsichtbrillen.
Diese ist unverzichtbar, weil auch die Hundepfoten vor dir die Steinchen wie Geschosse in deine Richtung hochschleudern.

Das hintere Schutzblech hält “nur” den Dreck von dir und dem Scooter fern.
Dieses wiederum kann sogar hinderlich werden:
Dazu eine kleine Story: wir wieder mit Gespann und Traingswagen unterwegs.
Dieser Trainingswagen hatte auch Schutzbleche, welche bisher nie gestört hatten.
An diesem Tag – mitten auf einer Trainingstour – fing es an zu schneien. Es war ein nasser, pappiger Schnee mit riesen großen Flocken.
Es ging sehr schnell und alles war zugeschneit.
Dieser nasse Schnee hat sich allerdings zwischen den Rädern und dem Schutzblech festgesetzt. So schlimm, dass die Räder sogar blockiert hatten, sobald wir absteigen mussten, um den Hunden zu helfen. Schlagartig war der Trail so beschaffen, dass es besser gewesen wäre mit Schlitten als mit Trainingswagen unterwegs zu sein. Und wieder das Spiel: ein paar hundert Meter fahren, um dann den Schnee zwischen Rädern und Schutzblech raus zu kratzen. 
Das Gleiche kann dir auch mit Schlamm passieren.

Dinge, welche selbstverständlich sind:

Zum Schluss noch ein paar Dinge, welche zwar eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber dennoch nicht immer gegeben sind.

Achte darauf, dass der Scooter zu deiner Körpergröße passt. Ein schmerzender Rücken muss nicht sein – so macht der Ausflug mit deinem Hund keinen Spaß.
Dies kannst du verhindern, indem der Lenker von der allgemeinen Höhe, aber auch vom Abstand zu dir gut eingestellt ist.

Genauso wichtig ist ein stabiler Rahmen. Es gehört schon etwas dazu, dass ein Rahmen bricht, aber ein Verformen ist schnell möglich.
Dies bedeutet für deinen Roller dann definitiv: Totalschaden !

Schau dir mal die Scooter an, welche wir für dich im Angebot haben.
Wir sind mit diesen Hunderollern auf jeden Fall zufrieden und auch der Meinung, dass das Preis-Leistungsverhältnis hier stimmt.

Wir wünschen dir jederzeit ein tolles Training mit deinem Hund und dass ihr immer heil und happy zu Hause ankommt.

Ach so: – arbeitende Hunde benötigen nicht nur ein gutes Zuggeschirr, sondern auch ein gutes Futter !
Wir sehen unsere Aufgabe hier ebenso auf die Missstände da draußen hinzuweisen und den Hunde-Freunden zu zeigen, wie schlecht die meisten (leider ist es so) Hundefuttermarken auf dem Markt sind.
Natürlich haben wir auch da sehr gute und hochwertige Alternativen und wir können es – anders als die meisten – auch begründen, wenn wir ein Futter empfehlen !
Schreibe uns einfach an – wir beraten dich kostenfrei !

Viele Grüße und viel Spaß auf dem Trail,
Steve & das Endlich-gutes-Futter-Team

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